Stadt sucht neuen Standort für Wertstoffhof

Gemeinsam mit dem Landkreis Mainz-Bingen und der vom Kreis beauftragten Gesellschaft Kommunale Abfallwirtschaft Mainz und Mainz-Bingen AÖR (KAW) sucht die Stadt Oppenheim derzeit nach einem neuen Standort für den Wertstoffhof.

„Der Wertstoffhof in der Rheinstraße ist für viele Menschen – in Oppenheim und in den Nachbarkommunen – eine wichtige Anlaufstelle, um jegliche Art von Abfall fachgerecht zu entsorgen. Wir sind daher mit Vertretern des Kreises und der KAW seit Monaten in intensiven Gesprächen, um den Wertstoffhof vor Ort zu erhalten“, informiert Stadtbürgermeisterin Silke Rautenberg.

Dass der Zweckverband Abwasserentsorgung Rheinhessen (ZAR) perspektivisch die heutige Standortfläche für die Erweiterung der Kläranlage benötigen würde, steht seit Jahren im Raum. Ein konkretes Datum wurde jedoch erst bekannt, als im Frühjahr dieses Jahres der KAW vom ZAR die Kündigung erhielt. Demnach muss die Fläche spätestens zum 30.6.26 frei sein.

Mindestens 2000 m2 Fläche
„Seither suchen wir mit Hochdruck nach einer neuen geeigneten Fläche“, so Rautenberg weiter. Entsprechende Optionen wurden in verschiedenen Sitzungen des Bauausschusses vorgestellt und erörtert. Dabei habe sich gezeigt, wie hoch die Anforderungen sind. Erschwerend komme hinzu, dass die Stadt selbst über keine entsprechenden Flächen verfügt und die KAW bislang immer nur Flächen pachtet und nicht selbst erwirbt. Mindestens 2.000m2 Fläche werden laut KAW benötigt, außerdem muss für eine ausreichende Zufahrt das Grundstück ca. 30 Meter breit und die verkehrliche Erschließung gesichert sein.

Kreis zuständige Behörde
Auch die baurechtlichen Anforderungen an einen neuen Wertstoffhof sind anspruchsvoll. Die Fläche muss baurechtlich entsprechend gewidmet sein. „Bleiben wir im Siedlungsgebiet kommt dafür nur eine Lage im Gewerbegebiet in Frage; gehen wir in den Außenbereich, muss der Flächennutzungsplan angepasst und ein Bebauungsplan erstellt werden. Das kostet und dauert. Eine schnelle Lösung wird es daher kaum geben können, doch wir prüfen gemeinsam mit der KAW in alle Richtungen und sind dazu auch mit unseren Nachbarkommunen im Austausch“, erläutert Rautenberg. Dabei will die Stadtchefin auch den Kreis Mainz-Bingen als für die Abfallentsorgung zuständige Behörde stärker in die Pflicht nehmen. Es sei erfreulich, dass das Umweltbewusstsein der Menschen steigt, deshalb dürfe es nicht sein, dass sich die Entsorgungsinfrastruktur für die Bürgerinnen und Bürger verschlechtere, ergänzt der zweite Beigeordnete Raimund Darmstadt.

Eigentümer der heutigen Fläche in der Rheinstraße ist der ZAR, betrieben wird der Wertstoffhof seit 2024 von der KAW im Auftrag des Kreises Mainz-Bingen, in dessen Zuständigkeit das Thema Abfallentsorgung fällt.